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Datensparsamkeit im Internet? Wie weniger Daten auch dem Klima helfen können

Digitale Technologien haben unseren Alltag grundlegend verändert. Heute erledigen wir vieles online: Wir kommunizieren über soziale Netzwerke, streamen Videos oder Filme, shoppen im Internet und speichern Fotos oder Dokumente in der Cloud. Dabei entstehen enorme Mengen an Daten über unser Nutzungsverhalten. Durch die steigende Leistungsfähigkeit digitaler Technologien sowie die sinkenden Kosten für die Datenspeicherung, werden Daten mittlerweile in weitaus größerem Umfang erfasst, gespeichert und analysiert—sodass Unternehmen ein äußerst detailliertes Bild unserer Interessen und Vorlieben gewinnen können. Diese Daten—beispielsweise Online-Suchverläufe, besuchte Websites oder bisherige Kaufentscheidungen—sind eine wertvolle Ressource, mit der Unternehmen Werbung gezielt zuschneiden, Preise individuell anpassen und so auch unser Konsumverhalten beeinflussen können.

Die Nutzung und Speicherung all dieser Datenmengen hat weitreichende Folgen für unsere Privatsphäre und, wenn auch in geringerem Maße, für das Klima. Jede Information, die gespeichert oder übertragen wird, verbraucht Energie—und je größer die Datenmenge, desto höher der Verbrauch. Datensparsamkeit, also der bewusste und sparsame Umgang mit digitalen Informationen, kann daher eine bedeutsame Komponente nachhaltiger Digitalisierung sein. Wer weniger Daten sammelt, überträgt und speichert, spart Energie, schont Ressourcen und hilft, die Umwelt zu entlasten. Das ist nicht nur gut fürs Klima, sondern kann auch die Privatsphäre von Internetnutzer:innen schützen—denn repräsentative Befragungen zeigen, dass immer mehr Menschen das Gefühl haben, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten im Internet zu verlieren (PEW Research Center, 2023; Sinus, 2018). Datensparsamkeit könnte daher eine Strategie sein, die Klima und Mensch gleichermaßen zugutekommt.

Eurer Kreativität bei den Fragestellungen sind keine Grenzen gesetzt. Ihr könnt das Thema allgemein bearbeiten oder spezifische Aspekte herausgreifen. Hier einige Beispiele:

  • Wie kann Datensparsamkeit zum Klimaschutz beitragen? Welche technischen oder politischen Instrumente stehen dafür bereits zur Verfügung—und wo besteht noch Handlungsbedarf?

  • Welche Online-Gewohnheiten beeinflussen unseren digitalen Fußabdruck—und wie können wir ihn verringern?

  • Wie (in)transparent sind eigentlich unsere Lieblings-Apps und -Websites im Umgang mit Daten—und welche nachhaltigeren oder datenschutzfreundlicheren Alternativen gibt es oder sollte es geben?

  • Wie beeinflusst personalisierte Werbung unser Konsumverhalten? Kann Datensparsamkeit helfen, Überkonsum zu vermeiden—etwa indem sie personalisierte Werbung einschränkt?

  • Wie lässt sich das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten stärken?

zur Anmeldung

Must-Read-Literatur

Goldfarb, A. und Tucker, C. (2019): Digital economics. Journal of Economic Literature, 57(1), S. 3–43.

Krempl, S. (2022): Verbraucherschutzminister: Datensparsamkeit soll digitale Nachhaltigkeit stärken. Letzter Zugriff: 8. Oktober 2025. (Link)

Weiterführende Literatur

Acquisti, A., T., C. und Wagman, L. (2016): The economics of privacy. Journal of Economic Literature, 54(2), S. 442–492.

Acquisti, A. (2023): The economics of privacy at a crossroads. In: Goldfarb, A. und Tucker, C. E. (Hrsg.): The economics of privacy. University of Chicago Press. S. 21–72.

Goldfarb, A. und Que, V. F. (2023). The economics of digital privacy. Annual Review of Economics, 15(1), S. 267–286.

Krempl, S. (2022): Verbraucherschutzminister: Datensparsamkeit soll digitale Nachhaltigkeit stärken. Letzter Zugriff am: 7. Oktober 2025. (Link)

Lewis, P. und Hilder, P. (2018). Leaked: Cambridge Analytica’s blueprint for Trump victory. Letzter Zugriff: 6. Oktober 2025. (Link)

PEW Research Center (2023): Key findings about Americans and data privacy. Letzter Zugriff: 8. Oktober 2025. (Link)

Rusch, L. (2024). Datenschutz: Indra Spiecker: „Es fehlt politischer Mut“.​Tagesspiegel Background: 21. Juni 2024. Letzter Zugriff: 6. Oktober 2025. (Link)

Sinus (2018): Studie zu Datenschutz: Mehrheit der Deutschen zweifelt an Datensicherheit. Letzter Zugriff: 8. Oktober 2025. (Link)

Solove, D. J. (2021). The myth of the privacy paradox. George Washington Law Review, 89.

Solove, D. J. (2023). The limitations of privacy rights. Notre Dame Law Review, 98.

The Economist (2017). The world’s most valuable resource is no longer oil, but data: The data economy demands a new approach to antitrust rules. Letzter Zugriff: 6. Oktober 2025. (Link)

Partnerinstitut

ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim

Das Thema wird betreut von

Dr. Eliza Stenzhorn

Dr. Eliza Stenzhorn ist seit Januar 2024 als Wissenschaftlerin im ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“ tätig. Sie studierte Sozialwissenschaften und Volkswirtschaftslehre an der Universität Trier und promovierte an der Universität Bremen. In ihrer Forschung untersucht sie, wie die digitale Transformation sowie ihre politischen Rahmenbedingungen Märkte, Unternehmensentscheidungen und individuelles Verhalten beeinflussen.

Dr. Thomas Niebel

Dr. Thomas Niebel ist seit August 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter im ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“. Er studierte Volkswirtschaftslehre  an der Universität Konstanz. Seine Dissertation schloss er an der Goethe-Universität Frankfurt ab. Im Mittelpunkt seiner Forschung steht der Einfluss der Digitalisierung auf Wachstum, Produktivität, Innovationen sowie Nachhaltigkeit.

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