Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) ist das zentrale Instrument der staatlichen Studienfinanzierung in Deutschland. Es soll sicherstellen, dass die Aufnahme und der erfolgreiche Abschluss eines Studiums nicht von der finanziellen Situation der Eltern abhängen. Dabei zeigt sich jedoch das folgende Problem: Viele Studierende verzichten trotz Anspruchsberechtigung auf die Antragstellung und somit einer Förderung nach dem BAföG.[DM1] Die aktuelle BAföG-Quote liegt bei 12 bis 15 Prozent. Würden alle Anspruchsberechtigten BAföG beantragen, läge sie bei 27 bis 34 Prozent, also mehr als doppelt so hoch (Wiarda, 2025).
Die Gründe hierfür sind vielfältig (siehe Kroher et al., 2023, S. 113): Viele potenziell Anspruchsberechtigte gehen fälschlicherweise davon aus, dass sie keine Förderung erhalten würden, da sie annehmen, dass die Einkommen ihrer Eltern zu hoch sind. Andere empfinden das Antragsverfahren als zu aufwendig und kompliziert oder fürchten hohen Rückzahlungen (obwohl die Rückzahlungssumme auf 10.000 Euro gedeckelt ist). Diese Informationsdefizite und Fehleinschätzungen können dazu führen, dass gerade junge Menschen aus einkommensschwächeren Familien ein Studium gar nicht erst aufnehmen, ihr Studium sie stärker finanziell belastet oder sie aufgrund zusätzlicher Nebenjobs weniger Zeit zum Lernen haben und sich ihre Studienzeit daher verlängert.
Für Schülerinnen und Schüler, die ein Studium in Erwägung ziehen, ist die Frage nach einer möglichen BAföG-Förderung und deren Höhe daher von zentraler Bedeutung für die Entscheidung, ob sie ein Studium aufnehmen.
Vor diesem Hintergrund sollen Schülerinnen und Schüler im Rahmen des YES!-Wettbewerbs eine Strategie entwickeln, wie die genannten Informationsdefizite für Studieninteressierte effektiv abgebaut werden können und das BAföG wieder mehr junge Menschen erreichen kann.

