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Wie schützen wir Kreativitäts- und Kreislaufwirtschaft zugleich?

Kreative Tätigkeit wird rechtlich auf vielfältige Weise geschützt. Man sagt, nur so lasse sich genügend Anreiz schaffen, damit Menschen überhaupt kreativ tätig werden. Das Recht schafft also Ausschließlichkeitsrechte, die Urheberinnen, Erfinderinnen und Entwicklerinnen exklusiv zustehen und ihnen ermöglichen, ihre geistigen Erzeugnisse zu verkaufen („monetarisieren“) und davon zu leben.

Dieser Schutz stößt an seine Grenzen in einer Gesellschaft, die aufgrund endlicher Ressourcen zunehmend dazu übergeht, in Kreisläufen zu denken und dieselben Produkte immer wieder zu nutzen, zu reparieren, zu „upcyclen“. Soweit dabei kreative Tätigkeit im Spiel ist, steht das Recht vor einer schwierigen Entscheidung: Sollen die Kreativen nur einmal (am Anfang des Kreislaufs) beteiligt werden und danach zusehen müssen, wie ihre Werke in immer verschiedenen Formen zirkulieren? Oder sollen Kreative Kontrolle darüber behalten, was mit ihren Werken im Lebenszyklus eines Produkts geschieht – wodurch die Kreislaufwirtschaft aber zumindest verlangsamt und verteuert wird?

Diese Frage stellt sich dem Recht mit zunehmender Dringlichkeit, und es gibt noch keine einheitliche oder gar richtige Antwort darauf. Gesucht sind originelle neue Ideen, wie man Kreativitätsschutz und Kreislaufwirtschaft unter einen Hut bringt. Muss das Recht geändert werden? Bedarf es eines Appells an die Politik? Was können zivilgesellschaftliche Akteure tun? Diese und viele weitere Perspektiven könnten Lösungsansätze erbringen.

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Must-Read-Literatur

Luisa Denter (2024). Wertvoll für die Kreislaufwirtschaft, aber zu gut geschützt: Geistige Eigentumsrechte im Konflikt mit zirkulärem Wirtschaften – Herausforderungen und Lösungsansätze, GermanWatch Diskussionspapier unter (Link) 

Weiterführende Literatur

Annette Kur & Irene Calboli (2023). Intellectual property in the circular economy, Journal of Intellectual Property Law & Practice, 2023, Jg. 18, S. 337-338 (Link)

13 Blogbeiträge in der Verfassungsblog-Debatte „Intellectual Property and the Human Right to a Healthy Environment“ (2025) unter (Link)

Taina Pihlajarinne & Rosa Maria Ballardini (2020). Paving the way for the Environment: Channelling ‘Strong’ Sustainability into the European IP System. European Intellectual Property Review, Jg. 42, S. 239-250, Entwurf unter (Link)

Partnerinstitut

EBS Universität für Wirtschaft und Recht gGmbH

Das Thema wird betreut von

Prof. Dr. Dr. Hanjo Hamann

Hanjo Hamann studierte Jura, Psychologie, VWL und digitale Geisteswissenschaften. Er unterrichtet nun an der juristischen Fakultät der EBS Universität für Wirtschaft und Recht, wo er zugleich das internationale Studienprogramm “Transnational Commercial Law” (TCL) leitet. Internationale Lehr- und Forschungsaufenthalte führten ihn nach Florenz, Chengdu, Pretoria sowie an die Universität Stanford. Er interessiert sich besonders für das Vertrags-, Handels- und Urheberrecht sowie die Rechtslinguistik.

Lust mitzumachen? Dann meldet euch hier an:

Die Anmeldung für das YES! 2026 ist für Schülerteams ab dem 24. November möglich. Schulteams ab der 10. Klasse können am Wettbewerb teilnehmen.

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