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Stirbt das Gastgewerbe? – Maßnahmen zur Reduktion des Personalmangels

Der anhaltende Personalmangel im Gastgewerbe (Gastronomie, Hotellerie und Catering) stellt eine der größten Herausforderungen der Branche dar und gefährdet nicht nur das generelle Angebot, sondern auch deren wirtschaftliche Stabilität und Servicequalität. Das Gastgewerbe ist geprägt durch niedrige Löhne, atypische Beschäftigungsverhältnisse (z. B. Teilzeit, Minijobs) und eine starke saisonale Abhängigkeit. Hinzu kommen hohe Arbeitsbelastung mit häufig unattraktiven Arbeitszeiten, begrenzten Aufstiegschancen. Diese Merkmale führen zu hoher Fluktuation und erschweren die nachhaltige Personalbindung. Die Corona-Pandemie hat dann noch zusätzlich zu einer Abwanderung vieler Fachkräfte geführt.

Neben den gestiegenen Personalkosten, bei dem es noch Gestaltungsraum für die Betriebe gibt, ist die Branche abhängig von externen Faktoren, die sich nicht beeinflussen kann. So sind in der jüngeren Vergangenheit auch die Energie- und Lebensmittelpreise stark gestiegen. Diese zusätzlichen Kosten lassen sich dabei nur schwierig weitergeben, so dass es hierdurch zu einer weiteren Belastung für die Branche kommt. Auch die Rückkehr auf einen Mehrwertsteuersatz von 19 % für Speisen vor Ort seit Januar 2024 stellte viele Betriebe vor weitere Herausforderungen. Dies ist allerdings nur vorübergehend, da seit September 2025 ein Kabinettsbeschluss für eine dauerhafte Rückkehr auf 7 % vorliegt, um die Branche zu entlasten.

Trotz einer teilweisen Entspannung in jüngster Zeit bleibt der Arbeits- und Fachkräftemangel weiterhin spürbar und insbesondere kleine Betriebe stehen vor existenziellen Problemen. Ziel dieses Projektes ist es, Lösungswege aufzuzeigen und Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die für eine kurzfristige Entlastung sorgen können oder auch langfristig die Personalgewinnung bzw. -bindung verbessern. Die Lösungen können dabei sowohl betriebliche Maßnahmen als auch Vorschläge, um mehr Schüler für eine Ausbildung im Gastrobereich oder Schüler und Studenten als Aushilfskräfte zu gewinnen, umfassen. Eine stärkere Fokussierung auf einen einzelnen Bereich des Gastgewerbes wie z.B. der Gastronomie ist möglich.

zur Anmeldung

Must-Read-Literatur

Arndt, Franziska; Orange, Fritz (2025): Erfolgsrezept im Gastgewerbe – Nachwuchssicherung durch internationale Auszubildende. KOFA Kompakt 8/2025, IW Köln, Köln.

Weiterführende Literatur

Brandt, Przemyslaw (2020): Branchen im Fokus: Gastgewerbe. ifo Schnelldienst 73(4), 60-62.

Lüdecke, Britta; Seibert, Holger; Wiethölter, Doris (2023): Beschäftigungsdynamik, Branchenwechsel und Fachkräftebedarf im Gastgewerbe in Berlin und Brandenburg. IAB-Regional. IAB Berlin-Brandenburg, No. 1/2023, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg.

Maack, Klaus; Haves, Jakob; Homann, Birte; Schmid, Katrin (2013): Die Zukunft des Gastgewerbes – Beschäftigungsperspektiven im deutschen Gastgewerbe. edition der Hans-Böckler-Stiftung, 188, Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf.

Schasching, Moritz; Wohlrabe, Klaus (2022): Branchen im Fokus: Gastronomie. ifo Schnelldienst 75(3), 38-40.

Partnerinstitut

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

Das Thema wird betreut von

Dr. Maximilian Sommer

Maximilian Sommer studierte von 2003 bis 2008 Betriebswirtschaftslehre an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Anschließend promovierte er am dortigen Lehrstuhl für Wirtschaftsethik und Sozialpolitik zu den Auswirkungen einer möglichen Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in Deutschland. Nach einer Post-Doc-Phase und Lehrtätigkeit an der Hochschule Rhein-Waal wechselte er in die Mikrosimulationsabteilung des Fraunhofer Institut für angewandte Informationstechnologie (FIT) in Bonn.

Zu seinen Forschungsthemen gehören Mikrosimulationsmodelle im Steuer-Transfer-Bereich, Anreiz- und Verteilungswirkungen sozialrechtlicher Regelungen sowie Einkommens- und Vermögensverteilungen. Seit 2024 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe „Grundsicherungsbezug und Arbeitsmarkt“ am IAB.

Dr. Kerstin Bruckmeier

Kerstin Bruckmeier studierte von 1998 bis 2004 Volkswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Von 2004 bis 2014 war sie am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt. Zwischen 2012 und 2015 war sie zudem als post-doc am Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Public Management des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) tätig, wo sie im Jahr 2012 ihre Promotion abschloss. Seit 2015 leitet sie die Forschungsgruppe „Grundsicherungsbezug und Arbeitsmarkt“ am IAB.

Zu ihren Forschungsthemen gehören die Inanspruchnahme von Sozialleistungen, Analysen zu Leistungsbezugsverläufen sowie Anreiz- und Verteilungswirkungen sozialrechtlicher Regelungen.

Lust mitzumachen? Dann meldet euch hier an:

Die Anmeldung für das YES! 2026 ist für Schülerteams ab dem 24. November möglich. Schulteams ab der 10. Klasse können am Wettbewerb teilnehmen.

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