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Energiewende für Alle: Wie können besonders einkommensschwache Haushalte erreicht, unterstützt und aktiviert werden?

Klimaschutz ist eine dringliche Aufgabe und  eine schnelle Energiewende ist der Schlüssel dazu. Damit verbunden sind jedoch gewaltige notwendige Investitionen in erneuerbare Energieerzeugungsanlagen, Energiespeicher und auch in den Ausbau von Stromnetzen. 

Die Teilnahme und auch Teilhabe an der Energiewende gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung, denn ohne eine Breite Akzeptanz in der Bevölkerung wird die Energiewende kaum gelingen. 

Bis heute investieren aber überwiegend Unternehmen, größere Konzerne und auch gutverdienende Haushalte und zählen damit zu den Profiteuren der Energiewende. Einkommensschwächere Personengruppen und Haushalte fühlen sich häufig ausgeschlossen und chancenlos. 

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Must-Read-Literatur

  • Local Energy Consulting (2020): Akzeptanz und lokale Teilhabe in der Energiewende.​ Impulspapier mit Handlungsempfehlungen im Auftrag von Agora Energiewende . Die Autoren betonen, dass ein dezentrales Energiesystem „nur mit [den Bürgerinnen und Bürgern], nicht gegen sie“​ umgesetzt werden kann . Die Publikation identifiziert fünf zentrale Handlungsfelder – unter anderem lokale Wertschöpfung und Teilhabe vor Ort – um Akzeptanz und Beteiligung zu steigern .

  • KfW-Energiewendebarometer (2025): Jährliche Studie der KfW-Bank, die Einstellungen und Beteiligung privater Haushalte an der Energiewende analysiert . Laut aktuellem Barometer nutzen die wohlhabendsten 25 % der Haushalte über dreimal so häufig Energiewende-Technologien wie die einkommensschwächsten 25 % (50 % vs. 16 %) . KfW-Chefvolkswirt Dr. Dirk Schumacher mahnt, man müsse „diese [einkommensschwache] Bevölkerungsgruppe in den Blick nehmen“, um die breite Unterstützung und das private Engagement für die Energiewende zu erhalten. Die Studie zeigt gleichzeitig, dass 83 % der Haushalte die Energiewende grundsätzlich für wichtig halten – ein Potenzial, das es durch inklusive Maßnahmen zu sichern gilt.

  • Fischer/Henger – IW Köln & Ariadne-Projekt (2025): Gebäude- und Mieterstrom in Deutschland: Potenziale, Wirtschaftlichkeit und regulatorische Handlungsansätze.​ Untersuchung zum Mieterstrom-Modell, das Mieterhaushalten direkten Zugang zu günstigem Solarstrom vom Vermieter ermöglicht . Die Studie zeigt ein enormes ungenutztes Potenzial: Technisch könnten bis zu 20,4 Millionen Wohnungen (rund 3 Mio. Mehrfamilienhäuser) per Mieterstrom versorgt werden – das entspräche 60 GW Photovoltaik, also fast einem Drittel des bis 2030 angestrebten PV-Zubaus . Bislang sind jedoch lediglich etwa 5.400 Mieterstromanlagenrealisiert, da bürokratische Hürden den Ausbau bremsen . Diese Quelle verdeutlicht, wie durch geeignete Reformen mehr Mieter*innen an der Energiewende partizipieren und profitieren könnten.

Partnerinstitut

OFFIS Institut für Informatik

Das Thema wird betreut von

Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff

Sebastian Lehnhoff studierte Informatik und hat an der Technischen Universität Dortmund promoviert. Seit 2016 ist Sebastian Lehnhoff Professor für Energieinformatik an der Universität in Oldenburg und Vorstand des OFFIS Institut für Informatik. Als Sprecher des FuE-Bereichs Energie ist er verantwortlich für die Forschungsthemen im Umfeld intelligenter Energiesysteme, sog. Smart Grids. Seit 2023 leitet er darüber hinaus als Vorstand das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (efzn).

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